Zum siebten Mal bereits fand am 2.10.2018 der erotische
Poetry-Slam statt, den unser Stammtisch trägt.
Als ob der Umzug in eine neue Austragungsstätte nicht
alleine schon spannend genug wäre, stellten sich bis zum letzten Moment immer
wieder neue Widrigkeiten ein: Ein eingeplanter Käfig zur Dekoration (, der auch
besetzt werden sollte) war zwischenzeitlich zum Steinesammeln zweckentfremdet
worden, die Tontechnik machte unerklärliche
Fisimatenten, zu einer Teilnehmer-Abmeldung wenige Tage vor dem Slam
gesellte sich eine weitere wenige Stunden zuvor, dann musste noch ein vergessener
Text von zu Hause geholt werden, was allerdings nicht so sehr ins Gewicht viel,
da sich zwei Teilnehmerinnen erst eine halbe Stunde nach dem offiziellen Beginn
auf der Bühne einfanden – und zu allem Überfluss schickten die Navis und die
Wegbeschreibung noch ein paar Besucher auf der Anfahrt in die Irre.
Abgesehen von der Kinderkrankheit einer verbesserungswürdigen
Ausschilderung (hieran arbeiten wir) erwies sich aber der Umzug an den „Sportplatz
der Lüste“ als Glücksgriff: Das Duo aus unserer Gastgeberin und ihrer Schwester
legte sich mächtig ins Zeug und hielt z. B. die Küche auch noch nach Slam-Ende um
Mitternacht geöffnet.
Die Nähe von Gastraum und Slambühne zueinander ermöglichte
eine zuverlässige Versorgung der Hungrigen und Durstigen, so dass vom
kulinarischen Wohlergehen her alles für eine gute Stimmung getan war.
Für viel Atmosphäre sorgte die von Leder-Peter und Lady Mia
gestellte und angebrachte Deko mit erotischen Motiven aus der „Kinky Home“-Kollektion.
Wer hierzu Fragen hat, kann sich an die beiden direkt wenden, ich leite Eure
Fragen aber auch gerne weiter.
Den Slam eröffnete dann um kurz nach 21 Uhr der KölnerDom
mit einer frechen Fußballreportage aus dem „Dolly-Buster-Stadion“, einem wahren
„Sportplatz der Lüste“ eben.
Die Auslosung hatte ergeben, dass mit Lys, hier auch bekannt
als feuerlilie, eine Rückkehrerin ans SlamMassel-Mikrofon als Zweite ran durfte
und so der Bezug zum Vorbild für ihren Text „Ich bin die Sub (und manchmal auch
devot)“ – „Ich bin der Dom!“ vom KölnerDom aus dem SlamMassel 2015 – schnell klar
wurde.
Zum zweiten Mal eigens für den SlamMassel aus den
Niederlanden angereist präsentierte Frau Hai einen phantasievollen Text über
die Erotik der Gegenstände, dem ihr Akzent noch zusätzlichen Charme verlieh.
Theophil als „alter Fahrensmann“ des Slams (er ist der
einzige, der alle SlamMassel-Ausgaben als Teilnehmer mitgemacht hat) gab Kostproben
seiner Dichtkunst und befasste sich dabei u. a. mit dem Laufhaus als Ort
erotischer Phantasien. Wer mehr über geile Reime aus seiner Feder wissen
möchte, der schaue im Internet nach dem Stichwort „Laufhauslyrik“.
Spät auf der Bühne, aber hellwach beim Vortrag zeigte sich
sodann Felicitas, bereits zum dritten Mal beim SlamMassel und den regelmäßigen
Besuchern bestens bekannt als „das weibliche F-Wort mit dem magentafarbenen
Rollkoffer“.
Feli hatte auch die nächste Teilnehmerin für den Slam begeistern
können – Carolin sorgte mit dem „Tinder-Experiment“ für viele Lacher, aber
sicher auch für einiges an Wiedererkennungswert.
Die erste Runde schloss Mona Mour ab – ihre Stärke sind
Kurzgeschichten mit verführerischem Schmelz in der Stimme. Ihr andeutungsvoller
Krimi hatte den Kniff, dass der Ausgang dem Publikum erst im Finale präsentiert
werden sollte.
Anders als in den ersten sechs SlamMassel-Ausgaben traten
die Slammer-/innen dieses Mal nicht in einem KO-Modus zur ersten Runde an.
Statt dessen vergab das Publikum erstmals Punkte: 7 zufällig ausgewählte
Jurorinnen und Juroren – an dieser Stelle vielen Dank für´s Mitmachen! –
stimmten sich mit den Umsitzenden ab und gaben ihre Bewertung per Zahltafeln
(von 1 bis 7) bekannt. Die höchste und niedrigste Wertung wurden gestrichen,
die übrigen Werte ergaben aufaddiert die maßgebliche Punktzahl – und so erreichte
Feli als erste Slammerin nach der neuen Austragungsmethode die maximal mögliche
Punktzahl von 35. Ihr folgten Carolin, der KölnerDom und Mona Mour ins Finale.
In der Pause ergab sich nicht nur die Möglichkeit, Speisen
und Getränke nachzufassen und das ein oder andere Lungenbrötchen zu verzehren,
nein, die entspannte Stimmung gab offenbar zu einer Reihe Gespräche und
Begegnungen Anlass.
Nachdem Xenia-Hexe mit der „Eurovisions“-Fanfare das
Publikum wieder in den Slam-Saal gerufen hatte, behelligte der Moderator sein
argloses Publikum ein zweites Mal mit seiner gereimten Hausmannskost (nachdem
er bereits zu Beginn der Veranstaltung die neugestalteten Abläufe beim
SlamMassel in Reimform zum Besten gegeben hatte).
Noch vor dem finalen Durchgang präsentierte Ananke ihren
zweiten SM-Roman „Clair de Lune“, handfester Lesestoff, bestens geeignet für´s
Kopfkino.
Zur Eröffnung des Finaldurchgangs heizte der KölnerDom mit
seinem Text über Briefmarken-Fetisch die Stimmung ordentlich an und erntete
reichlich Lacher und Beifall.
Feli trat im Finale mit „Umami“, einem tiefgründigen, wie
gesprochenes, feingesponnenes Silber ins Bewusstsein sickernden Text an, der
sich mit Werden und Wandel von Gefühlen in einer Beziehung befasst.
Carolin im Anschluss eroberte das Publikum im Sturm und gab
vielen, die nach einem Ausdruck für ihre Gefühlen zu anderen suchen, wunderbare,
passende Worte an die Hand und in den Verstand.
Die Finalrunde beschloss Mona Mour, und um ein Haar hätte
die Kommissarin in ihrem Text ihre tiefgehenden Ermittlungen zur Person des
Verdächtigen abgeschlossen, wäre nicht der unsensible Kriminalassistent „LKL“
dazwischen gekommen.
Über den Ausgang des SlamMassel wurde dann nach alter Väter
Sitte durch Jubel und Applaus abgestimmt, und was Platz 1 anbelangte gab es
keine zwei Meinungen: Carolin mit ihrem intensiven, anrührenden zweiten Text
gewann bei ihrem SlamMassel-Debüt auch gleich.
Da es nach dem aufreibenden und emotionalen Abend nicht
gerecht gewesen wäre, die Plätze 2 bis 4 „auszuklatschen“, wurden die weiteren
Teilnehmer/-innen des Finales allesamt zu Zweitplatzierten erklärt.
Alle Slammerinnen und Slammer waren bereits mit von p silat
wieder einmal sehr pfiffig gestalteten Rosen – inzwischen das Markenzeichen des
SlamMassel – beschenkt worden.
Carolin als Gewinnerin durfte dann nach dem Finale als erste
an den reichlich gefüllten Preise-Korb, und hier sollte ich auf jeden Fall
einigen Menschen für ihre Beiträge danken: Anne vom Stammtisch spendete
Klamotten und DVDs aus ihren privaten Beständen, ebenso steuerte feuerlilie
etwas bei. Leder-Peter brachte einen ganzen Schwung höchst nützlicher Gegenstände
für den Preiskorb, und auch bei Lena K. mit ihrem Flagellanten-Forum möchte ich
mich für Lesens-, Sehens- und Hörenswertes zugunsten der Slammerinnen und Slammer
bedanken, genauso wie beim KölnerDom/Lachspass_m, der einige Exemplare seiner
Werke stiftete.
Euch allen vielen Dank!
Euch allen vielen Dank!
Unseren Freunden von Axsmar und Baumwollseil ist für die
Unterstützung bei der Werbung für den Slam zu danken, ebenso natürlich Lena K.
und LederPeter.
Für das Gelingen des Abends sorgte außerdem Xenia-Hexe,
indem sie die Beschallung des Saales vornahm.
Die Kasse besetzten Molly-Maeuschen und Latex-Chamaeleon
abwechselnd mit Anne.
Auf und an der Bühne waren feuerlilie und GumCat alias
Juwelia eine große Hilfe, ohne die der Abend nicht geklappt hätte; Juwelia
hatte nicht nur die zündende Idee für eine funktionierende „Anzeigetafel“,
sondern zeigte sich in der spannungsgeladenen Atmosphäre mit kühlem Kopf beim
Punkteaddieren.
Überhaupt: Allen Teilnehmern, Besuchern und Helfern nochmals
vielen Dank für einen tollen Abend!